Am 23.7.1946 berief der Kassier Lorenz Prell die erste ordentliche Mitgliederversammlung in die Brauerei Neder ein, wo er 59 Mitglieder begrüßen konnte. Dort wurde auch der vom Ordinariat Bamberg neu ernannte Präses Herr Redemptoristenpater Alois Schwarzkopf von den Mitgliedern willkommen geheißen. Herr Prell berichtete auch noch, dass der örtliche Vereinniemals aufgelöst worden sei, vielmehr habe man sich immer geschlossen mit Fahne an den Prozessionen beteiligt. Auch die Kolpingsgedenktage habe man immer in der Katharinenspitalkirche gefeiert. 2 größere Beträge habe er auch an den Gesellenhausverein überwiesen zur Regulierung der Schäden, die durch die unsinnige Sprengung der Gründelbachbrücke entstanden seien. Zum provisorischen Senior wurde Herr Herbert Klaus gewählt. Schriftführer wurde Herr Paul Höhn, als Mitgliedsbeitrag wurden auf Antrag des Kolpingbruders Herrn Andreas Steinmetz 80 Pfennig monatlich beschlossen, 50 Pfennig für die Zentrale Köln für den Wiederaufbaufonds von zerstörten Gesellenhäusern und 30 Pfennig für den örtlichen Verein.
In der Mitgliederversammlung vom 8.10.1946 stellte der Präses Herr Pater Schwarzkopf den neuen Präses Herrn Kaplan Johann Schmidt vor. Kassier Prell dankte dem scheidenden Präses und begrüßte den neuen Präses, der sich freute, dem Kath. Gesellenverein vorstehen zu dürfen und forderte zu neuer Vereinsarbeit auf. In der Mitgliederversammlung vom 12.11.1946 wurde ein Entnazifizierungsausschuß gebildet, dem der Präses, der Altsenior und Mitglieder verschiedener Altersstufen angehörten. Dieser Ausschuß prüfte bei Neuaufnahmen die Bewerber. Parteigenossen, die wegen ihrer Parteizugehörigkeit zur NSDAP aus dem Verein ausgetreten waren, wurden nicht mehr aufgenommen. Man betrachtete sie als Fahnenflüchtige. Parteigenossen, die nur Mitläufer waren und vorher nicht Mitglied des Vereins waren, wurden nach halbjähriger Anwartschaft als Neumitglieder aufgenommen. Entscheidend war aber die charakterliche Haltung während der Nazizeit. Parteigenossen, die gleichzeitig Vereinsmitglieder blieben, zählten weiter als Vereinsmitglieder. Vereinsmitglieder, die von 1933-1939 freiwillig aus dem Verein ausgeschieden sind, wurden nicht mehr in den Verein aufgenommen, nur wenn sie sich charakterlich einwandfrei verhielten, erfolgte nach halbjähriger Probezeit die Wiederaufnahme.
In der Mitgliederversammlung vom 2.12.1946 schilderte der Präses - erstmals wieder in den Gasträumen des Kolpinghauses - den letzten Gesellentag im Jahr 1933 in München, der von den Nazis gesprengt wurde. Senior Georg Pohl rettete seinerzeit das Banner unseres Vereins, indem er es um den Leib wickelte. Zur Erinnerung an diesen Heldenmut überreichte der Präses ein Bild des Seniors mit Widmung, damit es einen Ehrenplatz im Gastzimmer bekommen sollte.
1947 In der Generalversammlung vom 3.2.1947 war Neuwahl. Senior, Kassier und Schriftführer blieben gleich, Altsenior wurde Herr Konrad Betz, neugewählt wurden Herr Johann Gebhard als Vereinswart, Herr Robert Messingschlager als Singwart und Herr Peter Schwalb als Musikwart.
Künftig wurden die Versammlungen in der Loge des Kolpingshauses abgehalten. Der Präses dankte der Verwaltung des Hausbauvereins für die Instandsetzung des Hauses.
Ein großer Familienabend stand am 2.6.1947 im Gesellenhaussaal anlässlich des Namenstages durch die Theaterabteilung des Vereins unter Leitung des Herrn Übelmann statt. Es spielte die Kapelle des Vereins unter der Leitung von Herrn Peter Schwalb.
1948 Nach 13 Jahren Ruhe trat der Verein erstmals wieder an die Öffentlichkeit. Der Saal war ausverkauft. In der Mitgliederversammlung vom 5.4.1948 in den Räumen der Gaststätte des Gesellenhauses gedachte der Präses des verstorbenen Stadtpfarrers und Prälaten Anton Sextl; bald darauf, am 3.5.1948, gab es im Gesellenhaus ein ehrendes Gedenken für den plötzlich verstorbenen Kassier des Vereins Lorenz Prell, der sich besonders um den Verein verdient gemacht hatte.
Nach Freiwerden des Gesellenhauses 1946/47 blühte das Laienspiel unter den Spielleitern Josef Uebelmann, Georg Birkner und Michael Beck wieder auf. Mehr als 6 Theaterstücke pro Jahr (Schauspiele, Operetten und Lustspiele) gingen über die Bühne. Jedoch das rasche Vordringen vom Film und Fernsehen brachte zeitbedingt ab 1955 das Laienspiel zum Stillstand.
Der neue Stadtpfarrer Herr Hans Fiedler wurde in der Versammlung vom 7.7.1948 in der Loge des Kolpinghauses vom Präses willkommen geheißen. Beglückwünschen konnte der Präses auch den vor einigen Tagen zum Oberbürgermeister der Stadt Forchheim gewählten Kolpingsbruder Herrn Andreas Steinmetz.
1949 Neugewählt wurden in der Generalversammlung vom 7.3.1949 folgende Mitglieder: Herr Georg Igel zum Senior und Herr Franz Wolfrum zum Altsenior.
Die Mitglieder Herr Elmar Karg, Herr Philipp Müller, Herr Konrad Karnbaum und Herr Hans Grohberger wurden zu Ordnern gewählt.
Für den ausgeschiedenen Schriftführer Herrn Paul Höhn wurde der Kolpingsbruder Herr Anton Deckert zum Schriftführer gewählt.
1951 In der Generalversammlung vom 18.2.1951 wurde unser jetziger Vorsitzender Paul Weber zum Senior gewählt. Wiedergewählt wurden zum Altsenior Herr Franz Wolfrum. Zum Kassier Herr Georg Zitzler und zum Schriftführer Herr Anton Deckert. Vizepräses blieb Herr Sebastian Obenauf.
Seit Anfang Dezember 1950 liefen auch Unterrichtskurse in Buchführung, Kfm. Rechnen, Scheck- und Wechsellehre, gegen eine geringe Gebühr durch unseren Kolpingsbruder Herrn Andreas Lerner. In der Monatsversammlung vom 3.10.1951 dankte Senior Paul Weber dem scheidenden Präses Herrn Kaplan Schmidt für seine seit dem Jahr 1946 geleistete Arbeit. Er wurde zum Ehrenpräses ernannt. Herr Stadtpfarrer Fiedler führte dann Herrn Pater Martin Kuhn als neuen Präses in sein Amt ein.
1955 Der Kolpingsgedenktag am 4.12.1955 stand unter dem Leitwort "Verantwortung an der Wiedervereinigung“.
1956 Die Versetzung des Herrn Pater Kuhn wurde vom Vizepräses in der Generalversammlung vom 11.3.1956 bekannt gegeben. Der Ehrenpräses Herr Kaplan Johann Schmidt führte die Geschäfte weiter bis zum Eintreffen des neuen Präses. Gewählt wurden in dieser Versammlung zum Senior Herr Michael Linhardt, zum Altsenior Herr Paul Weber.